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Elterinfo Fieberkrämpfe
Checkliste Fieberkrampf
Liebe Eltern, Ihr Kind hatte einen Fieberkrampf.
Ich habe in den Jahren meiner Praxistätigkeit öfter Eltern von Kindern, die zu Fieberkrämpfen neigen beraten, teilweise auch krampfende Kinder miterlebt und weiß um die dadurch ausgelösten Ängste und Sorgen...
Wenn Sie über diesen Merkzettel hinausgehende Informationen zu Ihrem eigenen Kind brauchen rufen Sie mich gerne zu einem kostenlosen Informationsgespräch an.
Ein Fieberkrampf ist ein vom Gehirn ausgehender Krampfanfall, der im Alter zwischen 6 Monaten und 5 Jahren im Zusammenhang mit Fieber auftritt.
Fieberkrämpfe sind häufig. Etwa 2 bis 6 Prozent aller Kinder unter 4 Jahren erleiden einen Fieberkrampf.
Besonders häufig sind sie im Alter von 1–3 Jahren.
Bei etwa 30 Prozent der Kinder können sich die Anfälle wiederholen. Häufig erleben Eltern einen Fieberkrampf so, als müsste das Kind dabei sterben. Die meisten Anfälle hören aber schon nach wenigen Minuten von selbst wieder auf.
Mit einer Hirnschädigung ist nicht zu rechnen.
Kinder mit Fieberkrämpfen sind in der Regel normal entwickelt und gesund. Sie haben keine Erkrankung des Gehirns.
Wie äußert sich ein Fieberkrampf?
In der überwiegenden Zahl der Fälle handelt es sich um einen so genannten einfachen Fieberkrampf, der innerhalb weniger Minuten von selbst aufhört.
Er geht einher mit Bewusstseinsverlust, Blaufärbung im Bereich der Lippen und Muskelverspannung oder Muskelzuckung oder Muskelschlaffheit. So schlimm dieses Ereignis auch erscheint, Ihr Kind erholt sich davon normalerweise rasch.
In seltenen Fällen hört der Anfall nicht von selbst auf, sondern dauert länger als 5 Minuten und muss durch Medikamente beendet werden, oder es treten andere Auffälligkeiten hinzu. Dann handelt es sich um einen so genannten komplizierten Fieberkrampf.
Was ist die Ursache?
Fieberkrämpfe beruhen auf einer Veranlagung des Gehirns, in einer bestimmten Entwicklungsphase auf Fieber mit Krampfanfällen zu reagieren.
Ob das Fieber allein oder der dem Fieber zugrunde liegende Infekt den Krampfanfall hervorruft, ist bislang unklar.
Alle Erkrankungen, die mit Fieber einhergehen, können einen Fieberkrampf auslösen. Meist ist die Fieberursache ein harmloser Infekt, etwa der oberen Luftwege, und nur sehr selten liegen dem Fieberkrampf schwerwiegende Infektionen zugrunde.
Fieberkrämpfe treten meist bei raschem Fieberanstieg auf Temperaturen über 39° auf. Wichtig ist, dass die Körpertemperatur manchmal so rasch ansteigen kann, dass erst mit dem Fieberkrampf registriert wird, dass das Kind überhaupt Fieber hat. Man weiß, dass Fieberkrämpfe in manchen Familien bei mehreren Mitgliedern auftreten. Die eigentliche Ursache ist bisher nicht geklärt.
Was müssen Sie tun?
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Rufen Sie bitte sofort den Notarzt.
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In der Zwischenzeit versuchen Sie ruhig zu bleiben.
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Bringen Sie Ihr Kind bei Bewusstlosigkeit ohne Gewalt anzuwenden in die Seitenlage damit es sich bei Erbrechen nicht daran verschluckt.
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Die Kleidung des Kindes wird – wenn nötig – gelockert, damit das Kind frei atmen kann.
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Versuchen Sie auf die Uhr zu schauen um die Dauer des Anfalls zu bestimmen.
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Nach dem Anfall Körpertemperatur messen und bei Temperatur über 38° ein Fieberzäpfchen geben.
Das sollten Sie nicht tun!
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Versuchen Sie nicht die Krämpfe durch Festhalten zu unterbinden, da es sonst zu Verletzungen kommen kann.
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Auf keinen Fall dürfen Getränke oder Nahrung gegeben werden, denn Ihr Kind könnte daran ersticken.
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Versuchen Sie nicht den Mund gewaltsam zu öffnen. Die Atmung ist wegen der Verkrampfung der Atemmuskulatur eingeschränkt, nicht wegen des geschlossenen Mundes.
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Auch die Zunge kann nicht verschluckt werden. Wenn Sie Keile oder andere Gegenstände versuchen in den Mund zu stecken kann dies zu Verletzung führen. Die Atmung verbessert es nicht.
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Ihr Kind schütteln um den Krampf zu beenden (keine Wirkung und große Gefahr einer Gehirnblutung)
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Kaltes Wasser über Ihr Kind schütten (keine Wirkung und Gefahr der Unterkühlung).
Welche Untersuchungen sind notwendig?
Nach einem Fieberkrampf (auch wenn er nur 1 oder 2 min. gedauert hat) muss Ihr Kind von einem Kinderarzt gesehen und untersucht werden, um eine Hirnhautentzündung oder andere schwerwiegende Erkrankungen auszuschließen.
Der Kinderarzt entscheidet dann, ob Ihr Kind zur weiteren Untersuchung und eventuellen Behandlung in ein Krankenhaus eingewiesen werden muss.
Es ist wichtig die Fieberursache zu erkennen. Daher werden neben der körperlichen Untersuchung ggf. auch verschiedene Blutuntersuchungen, unter Umständen auch weitere Untersuchung vorgenommen.
Bei allen Kindern wird eine Hirnstromkurve (EEG) abgeleitet.
Hilft vorbeugende Fiebersenkung?
Nein. Nach neuen Erkenntnissen reduziert frühzeitiges Senken des Fiebers das Risiko, einen Fieberkrampf zu erleiden, nicht, weil die Krampfanfälle häufig im Fieberanstieg auftreten und deswegen gar nicht vorherzusehen sind.
Eltern sollten sich daher keine Vorwürfe machen oder sich mit Schuldgefühlen quälen, wenn ihr Kind einen weiteren Fieberkrampf erleidet.
Allgemein gilt, dass bei fieberhaften Infekten hohes Fieber, unter dem das Kind sichtlich leidet, mit vom Kinderarzt empfohlenen Medikamenten und Maßnahmen gesenkt werden sollte.
Wenn Sie ambulant behandelt werden, kommen Sie bitte am nächsten Tag zu mir. Ich bespreche dann mit Ihnen das weitere Vorgehen.
Was sind die Folgen von Fieberkrämpfen?
Kinder mit Fieberkrämpfen entwickeln sich genau so normal wie Kinder ohne Fieberkrämpfe. Fieberkrämpfe führen nicht zu einer Schädigung des Gehirns. Bei einem Drittel der betroffenen Kinder muss jedoch mit weiteren Fieberkrämpfen gerechnet werden. Diese Neigung zu Fieberkrämpfen verlieren die Kinder spätestens im Schulalter.
Wenn Sie diesbezüglich mehr Information benötigen, rufen Sie mich gerne zu einem kostenlosen Informationsgespräch an.
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Naturheilpraxis
Tobias Popp
Bildnachweis- Galerie siehe Impressum,
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